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Berechtigte Hoffnung

Warum Hoffnung berechtigt ist

Das neue Jahr hat mal wieder ziemlich genauso begonnen, wie die Jahre vorher auch. Fühlt sich das sich für Dich auch so an? Wir haben tolle Vorsätze und dabei das Gefühl, dass die Dinge besser sein könnten und doch irgendwie nicht besser sind als vorher. Wir trauen uns nicht unsere Misserfolge einzugestehen, weil wir denken, wir würden die Hoffnung auf bessere Zeiten damit zunichte machen.

Dabei ist in Wirklichkeit das Gegenteil der Fall: Je mehr wir uns der Realität nähern, inklusive aller Misserfolge, desto realer ist die Möglichkeit wirklicher Veränderung.

Mit Feuereifer habe ich im letzen Herbst an einem ganz großen Projekt gearbeitet, der Umsetzung eines lang gehegten Traums. Und dann kam ein Dämpfer, der mir früher die letzte Energie geraubt hätte. Ich hätte entweder aufgegeben, die Flinte ins Korn geworden, oder vielleicht noch schlimmer, ich hätte eine komplette Kehrwendung gemacht und wäre wieder dorthin zurück gelaufen, wo es vermeintlich sicherer war. Dort wo weder Zufriedenheit noch Erfolg liegt, nämlich in den verklärten Vorstellungen der Vergangenheit. Dort hätte ich mich eine Zeitlang eingerichtet, bis ich mich aufs neue auf den Weg gemacht hätte, um das Unbekannte, das Abenteuer, das Leben zu erkunden und voll auszuschöpfen.

Doch diesmal hielt ich inne. Das Muster kam mir allzu bekannt vor. Innehalten, ohne zu wissen, wie es weiter gehen soll, kann ein sehr gangbarer Weg sein. Und in der Stille wird mir nun langsam bewusst, dass es nicht der äußere Dämpfer war, der mich in der Vergangenheit aufgehalten hat. Es waren vielmehr meine eigenen Gefühle, mit denen ich nicht zu Rande kam, die ich verdrängte, wegschob oder in ihnen schwelgte, bis keine Energie mehr für meine eigentlichen Projekte übrig war.

Weder umkehren noch blindlings ins Verderben rennen

Die Stille, das Innehalten, bringt die tatsächlichen Gefühle zum Vorschein, die uns blockieren, die uns verwirren und deren Entwirrung ebenfalls nur durch nicht-reagieren vonstatten gehen kann. Das Innehalten gibt uns die Kraft, die wir benötigen, um wirklich Fortschritte zu machen. Anstatt blindlings ins Verderben zu rennen, oder zumindest einen aussichtslosen Kampf zu führen, der uns jegliche Energie raubt, können wir in der Stille die Besonnenheit erlangen, die einen Weg vor uns auftauchen lässt, den wir in unserer Gefühlsblindheit vorher einfach nicht sehen konnten. Dann sehen wir: Wir wollen gar nicht mehr umkehren. Und den Weg ins Verderben brauchen wir auch nicht mehr zu gehen. Stattdessen nehmen wir beherzt den Weg der Besonnenheit. Das fühlt sich neu an, schwungvoll, auch wenn die ersten Schritte noch sehr wackelig und Angst behaftet sein mögen. Manch einer fragt sich: “Darf ich das wirklich? Ist es mir wirklich erlaubt, diesen Weg der Besonnenheit zu nehmen? Aber die anderen laufen doch auch ins Verderben. Warum sollte es ausgerechnet mir gestattet sein, einen schöneren Weg zu nehmen?”

Die Antwort ist: “Ja, es ist Dir erlaubt”. Und der einfache Grund dafür ist, dass es jedem erlaubt ist. Wir haben alle die freie Wahl, tausendmal wieder umzukehren, tausendmal den Weg ins Verderben einzuschlagen und uns schließlich für den Weg der Besonnenheit zu entscheiden.

Zweifel und Ängste sind normal

Zweifel und Ängste sind normal und nicht die Ausnahme. Auch damit bist Du nicht allein. Wir alle dürfen unsere Ängste durchschreiten und uns an unseren Zweifeln abarbeiten, bis wir einfach keine Lust mehr an dieser Sisyphos-Arbeit haben und den Zweifeln irgendwann den Mittelfinger entgegen strecken. Ganz ohne irgendwelchen bewussten Auslöser bemerken wir eines Tages, dass wir mehr Mut haben als jemals zuvor. Dieser Tag kommt im Leben eines jeden. Und ich glaube, wir können diesen Tag noch nicht einmal selbst sabotieren. Der Tag kommt auch immer wieder, wenn wir ein paar mehr Anläufe brauchen. Es ist eine Frage des Bewusstseins. Irgendwann haben wir plötzlich (und eine regelmäßige Praxis von Selbsthypnose, Meditation, Yoga, Tanz, Musik etc. kann diesem “plötzlich” sehr auf die Sprünge helfen) das Bewusstsein, dass wir ein unsichtbares Tor durchschreiten. Wir nehmen den entscheidenden Schritt oder haben ihn bereits gemacht. Unsere langgehegte Hoffnung erfüllt sich. Nicht, weil plötzlich die Welt eine andere ist, sondern weil wir plötzlich ein Bewusstsein dafür erlangen, dass wir bereits alles haben, was wir je haben wollten, alle Träume bereits erfüllt sind, um deren Erfüllung wir vielleicht schon jahrzehntelang gebetet haben. Und somit ist auch jede Hoffnung berechtigt. Nicht der Zwang, dass etwas in der Welt irgendwie anders zu sein hat, als es sich gerade für uns darstellt, ist berechtigt. Die Hoffnung, die Erlaubnis, das Sein-Lassen ist berechtigt. Veränderung ist eine reale Möglichkeit.

Ich lade Dich ein, an diesem Tag innezuhalten. Vielleicht nur für fünf oder zehn Minuten oder auch länger, wenn Du möchtest. Sieh Dir an, welchen Weg Du gewohnheitsmäßig immer wieder zurück gerannt bist, und welchen Weg ins Verderben Du immer wieder genommen hast. Und dann wähle weder den Weg ins Verderben noch rennst Du zurück. Halte Inne und lass das Leben Dich voran tragen. Deine Gedanken sagen Dir vielleicht für einen Augenblick, dass Du so nie voran kommst. Doch das ist nicht wahr. Auf diese Art gehst Du den Weg der Besonnenheit und es ist der schnellste Weg zum Glück. Ich gehe mit Dir. Und ich lasse Dich gern wissen, was dann aus dem Projekt geworden ist.

Karsten

6 Kommentare werden angezeigt
  • Florian Neuß
    Antworten

    Sehr schöner, sehr tiefer Blogartikel Karsten!

    Herzliche Grüße!

    • Karsten Küstner
      Antworten

      Danke Dir, lieber Florian und ganz herzliche Grüße an Dich und Deine Lieben!

  • Alice
    Antworten

    Hallo Karsten,

    Herzens-Dank für deinen erfrischenden Blog.Stehe genau an dem Point of -eigentlich- no return (in bisherigen Job/Arbeit) Die Gummibänder der Gewohnheit-und vermeintlicher Sicherheiten zerren an mir Und locken mit alten Versprechen ,wie:”Es war doch nicht so schlecht,-du hast dein sicheres Gehalt aufm Konto jeden Monat,da kennst du dich gut aus……..” Und für den zukünftigen Weg gibt es ne Vision,die sich richtig gut anfühlt.Nach Monaten “Zwangspause” mehren sich Gedanken ,das es doch nun allmählich Zeit sei,voran zu gehen ,Ent-scheidungen zu treffen,in die Puschen zu kommen:)
    Irgend etwas fühlt aber ,dass es vielleicht doch in diesem Innehalten geschieht ,an dem sich dieser Impuls nachvorne zu gehen dann eindeutig zeigt,wenn es richtig und reif ist. Es nützt dem Schmetterling nichts ,ihn aus dem Kokon zu pulen,um nach zu sehen ob er schon fertig ist.er wird so niemals fliegen können.

    So wünsche ich dir auf deinem Weg der Besonnenheit,alle Zeit,die dein Projekt braucht ,um sich zu voller Grösse zu entfalten.

    Danke nochmal für die Inspiration!

    Alice

    • Karsten Küstner
      Antworten

      Danke Dir, liebe Alice. Der Point of eigentlich no return 🙂 Das gefällt mir. Ich freue mich, dass die Idee des Innehaltens vielleicht Klarheit und Leichtigkeit beim Vorangehen bringt. Alles Gute Dir!
      Karsten

  • Christine Geiler
    Antworten

    Hallo Karsten, wenn ich da sein lasse, sehe ich wie mir das Leben dient. Es eröffnet einen Raum, der sichtbar wird, indem der Betroffene nicht mehr identifiziert ist mit dem Geschehenen, sondern,, das Daraufschauen wird ermöglicht. Das ist der Bewusstseins Raum. Hier kommt Stück für Stück zum Vorschein wie verknüpft wurde und durch Sein lassen wird erkannt. Das nenne ich die Weisheit, die sich dann eröffnet.

    • Karsten Küstner
      Antworten

      Das ist wow! “Durch Sein lassen wird erkannt.” Vielen Dank, liebe Christine!

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